Wenn es darum geht, schnell auf neue Ideen zu kommen, wird meistens die Methodes des Brainstorming angewendet. Die Methode des Brainwriting erzielt aber oftmals mehr Ideen in weniger Zeit als das traditionelle Gruppen-Brainstorming.
Brainwriting ist relativ einfach. Statt dass die Teilnehmer ihre Ideen heraus schreien und ein Moderator sie aufnimmt, schreiben sie ihre Ideen zu einer bestimmten Frage oder einem Problem einige Minuten lang auf Zettel. Diese Zettel geben sie dann an eine andere Person weiter, die diese Ideen durchliest und neue hinzufügt. Nach ein paar Minuten werden die Zettel wieder weitergegeben. Dies wiederholt sich mehrmals. Nach 10 bis 15 Minuten werden die Zettel dann eingesammelt.
Statt dass Sie eine Idee nach der nächsten erhalten, können mit Brainwriting viele Ideen gleichzeitig entstehen.
Wann sollte Brainwriting am besten verwendet werden:
- wenn Sie mit einer Gruppe arbeiten, die für effektives Brainstorming zu groß ist. Bei einer Konferenz können Sie beispielsweise auf jeden Platz eine große Karte legen, eine Frage stellen und dann die Teilnehmer eine mögliche Antwort/Lösung aufschreiben und die Karte weitergeben lassen. Nach drei Runden dürften ausreichend Ideen vorhanden sein.
- wenn Sie mit einer Gruppe arbeiten, in der sich zurückhaltende Personen befinden, die sich von Brainstorming eher einschüchtern lassen.
- wenn Ihre Zeit begrenzt ist. Innerhalb kürzester Zeit bekommen Sie mit Brainwriting eine Fülle von Lösungen/Ideen.
- wenn Sie nicht über einen erfahrenen Moderator verfügen. Für Brainstorming benötigen Sie einen recht guten Moderator, wogegen Sie für Brainwriting nur eine Frage stellen, die Uhr ablesen und Antworten einsammeln müssen.
- wenn Sie sich Sorgen darum machen, dass einige laute Teilnehmer andere beeinflussen könnten, wie es beim Brainstorming der Fall wäre.
- wenn Sie wissen wollen, wie verschiedene Gruppen ein Thema sehen. Sie können mit verschiedenen internen Gruppen jeweils eine Brainwriting-Session durchführen. Hier werden Sie mit Sicherheit feststellen, dass die Gruppen über unterschiedliche Perspektiven verfügen. Die Unterschiede kommen hier stärker zum Vorschein, als unter Verwendung einer anderen Methode wie z.B. Brainstorming.
- wenn Sie wollen, dass nützliche Ideen weiter ausgeführt werden.
- wenn Sie wissen wollen, wer welche Ideen hat(te).
Probleme
- Manche Teilnehmer beschreiben ihre Ideen besser/präziser als andere.
- Durch die Zeitvorgabe (in der Regel 5 min) könnten sich Teilnehmer eingeschränkt oder unter Druck gesetzt fühlen.
- Es entstehen keine Gruppen-Diskussionen, die widerum neue Ideen hervorbringen könnten.
Vorgehensweise
Erklären Sie den Teilnehmern, wie alles funktioniert und geben Sie jedem ein Stück Papier. Stellen Sie das Problem klar und deutlich dar. Dann geben Sie eine bestimmte Zeit vor, in der jeder seine Ideen / Problemlösungen aufschreibt. Danach gibt jeder sein Stück Papier weiter und entwickelt dann die auf dem Papier stehenden Ideen weiter.
6 Personen schreiben 3 Ideen/Problemlösungen in 5 Minuten auf. Dann werden die Zettel weitergerereicht und innerhalb von weiteren 5 Minuten werden erneut 3 Ideen / Problemlösungen aufgeschrieben. Dies geht über 5 Runden.
Am einfachsten machen Sie es sich und auch den Teilnehmern bei dieser Methode, wenn Sie eine Tabelle auf die zu verteilenden Zettel drucken.
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