Immer mehr Organisationen setzen auf social media, um auf sich aufmerksam zu machen. So auch, wie schon angesprochen, die NPO (non profit organization) Greenpeace.
Dabei nimmt sich die Organisation einen Konzern vor (Nestlé in der Vergangenheit, jetzt BP), der nicht so arbeitet, wie es wünschenswert wäre und geht massiv mit Aktionen in verschiedene Medien gegen die Arbeit des Konzerns vor.
Greenpeace verbindet auch in der neusten Kampagne gegen den Konzern BP social media sehr effektiv mit realen Aktionen – hauptsächlich Guerilla-Aktionen.
Greenpeace lässt derzeit Grafiker und andere Kreative das bisherige BP-Logo umgestalten und schreibt dazu einen Wettbewerb auf der Webseite aus. Das Logo des Konzerns soll passend zu den dreckigen Geschäften des Konzerns umgestaltet werden. Die bislang eingereichten Logos sind alle überaus kreativ. So wird aus bp (british petroleum) z.B. beelzebub profits, broken pipe, pollution business, big profit – it’s never enough, best practice, big problem, best pest, black poison, black pest, british predator, big polluters, or bum peng. Auch verschiedenste Slogans entstanden, wie z.B. „bp – we oil the world“, “sbp – silent but deadly”, “not so slick actually – bp”, “bp – burn our planet”, “bp – pb – planet breakup”, “children could run it better – probably”, “RIPBP”, “bp – united we drill”. Ein Blick in die Bildergalerie der eingereichten Arbeiten lohnt sich! Sollte BP also jemals an ein rebranding denken, wäre es ein Leichtes, aus dem Logo-Pool von Greenpeace zu schöpfen. Ob diese Logos dem Image des Konzerns jedoch gut tun, ist eher fragwürdig.
Währenddessen brachten Greenpeace-Aktivisten eine Flagge mit „BPs neuem Logo“ (bp – british polluters) an der Zentrale der Firma in London an. Youtube-Video: http://www.youtube.com/watch?v=gyEWwsm7wfQ
In USA wurden vor ein paar Tagen Greenpeace-Aktivisten verhaftet, da Sie ein Schiff das Öl geladen hatte, mit öligen Nachrichten bemalten. Das sorgt immerhin für Schlagzeilen und lenkt den Blick auf das eigentliche Problem – die Ölkatastrophe.
Greenpeace tut wirklich alles, um auf BPs Machenschaften aufmerksam zu machen. Gleichzeitig macht die Organisation aber auch die Öffentlichkeit auf die eigentliche Problematik der Ölkatastrophe aufmerksam. Greenpeace ist derzeit mit Mitarbeitern, Wissenschaftlern und Ehrenamtlichen vor Ort am Golf von Mexico tätig, wo Wasserproben genommen werden und die Zerstörung durch die Ölkatastrophe dokumentiert wird.
Hinter all diesen Bemühungen von Greenpeace steckt vermutlich eine gut ausgearbeitete Strategie. Wie viele andere NPOs muss Greenpeace jedoch schnell auf aufkommende Probleme reagieren. Da besteht natürlich die Gefahr, dass die Strategie auf der Strecke beliebt, weil improvisiert werden muss.
Deshalb sollten NPOs eine grundsätzliche Strategie fertig ausgearbeitet haben, damit schnell reagiert werden kann. Die Strategie sollte möglichst viele (verschiedene) Medien umfassen: Guerilla-Aktionen, die im Internet dokumentiert und über social media verbreitet werden, sowie Mitmach-Aktionen, die ebenfalls online verbreitet werden können. Dann muss natürlich noch sichergestellt werden, dass die Zusammenarbeit zwischen Mitarbeitern und Ehrenamtlichen reibungslos funktioniert.
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