Wenn Sie eine Firma oder auch einen Verein gründen wollen, ist es sinnvoll, zuvor eine SWOT-Analyse (Potenzialanalyse) durchzuführen oder durchführen zu lassen, damit Sie über die Aktivitäten der Mitbewerber und die aktuellen Geschehnisse der Industrie Bescheid wissen. Diese SWOT-Analyse kann auch Teil Ihres Marketing- oder Businessplans sein.
SWOT steht für „strengths“ (Stärken), „weaknesses“ (Schwächen), „opportunities“ (Chancen) und „threats“ (Risiken). Die SWOT-Analyse ist wichtig für den strategischen Planungsprozess in Ihrer Firma, da sie Ihnen Informationen über die Ressourcen der Firma und den Möglichkeiten im Wettbewerbsumfeld liefert.
- S (strengths/Stärken)
Die Stärken einer Firma sind deren Ressourcen und Fähigkeiten, die als Basis für die Entwicklung eines Wettbewerbsvorteils herangenommen werden können. Wettbewerbsvorteile können sein: Patente, starke Markennamen, ein guter Ruf bei den Kunden, Kostenvorteile durch firmeneigenes Wissen, exklusiver Zugang zu hochwertigen natürlichen Ressourcen oder vorteilhafter Zugang zu Vertriebskanälen.
Hier sollten Sie sich die folgenden Fragen stellen: Worauf sind vergangene Erfolge zurückzuführen? Liegen Synergiepotentiale vor, die mit neuen Strategien besser genutzt werden können? Wenn ja, welche?
- W (weaknesses/Schwächen)
Das Nichtvorhandensein verschiedener Stärken kann als Schwäche betrachtet werden. So können als Schwächen gelten: Fehlen des Patentschutzes, ein schwacher Markenname, ein schlechter Ruf unter Kunden, eine hohe Kostenstruktur, kein Zugang zu natürlichen Ressourcen oder kein Zugang zu wichtigen Vertriebskanälen.
Sie sollten sich fragen, welche Schwachpunkte in Zukunft vermieden werden können und welcher Service besonders schwach ist.
Bei der Analyse der Stärken und Schwächen werden vor allem die folgenden Gebiete analysiert: die Fähigkeiten und Qualifikationen der Mitarbeiter, die Entwicklung des Personalbestandes, die Altersstruktur der Beschäftigten, die Fluktuation, der Führungsstil, die Organisationsstruktur, die Qualität interner Prozesse, die Qualität der Dienstleistung bzw. der Produkte, Kontroll- und Steuerungsinstrumente, die finanzielle Ausstattung, die Finanzierungsstruktur, die Wirtschaftlichkeit, die Marktposition und eventuelle Marktanteile, die Entwicklung der Kundenzahlen, die Beziehungen zu Kunden- und Lieferantennetzwerken, die Leistungsfähigkeit des Controlling, Ressourcen und Kapazitäten in Forschung und Entwicklung, die Öffentlichkeitsarbeit, das Image, die Kommunikation, sowie die Firmenkultur.
- O (opportunities/Chancen)
Die Analyse der Umwelt (externe Umgebung) kann neue Möglichkeiten für Gewinn und Wachstum aufzeigen. Solche Möglichkeiten können sein: unerfüllte Kundenbedürfnisse, neue Technologien, eine Lockerung der Vorschriften oder die Beseitigung von internationalen Handelsschranken.
- T (threats/Risiken)
Änderungen in der Umwelt können auch Bedrohungen für die Firma darstellen. Dies können z.B. sein: Veränderungen im Verbraucherverhalten, das Entstehen von Ersatzprodukten, neue Regelungen oder erhöhte Handelsbarrieren.
Die Chancen und Risiken für das Unternehmen ergeben sich aus Trends und Veränderungen in der Umgebung. Externe Faktoren sind die, auf die die Firma selbst keinen direkten Einfluss hat: die Kundenstruktur, die Zahl potentieller Kunden, die Wettbewerberstruktur, die Zahl der potentiellen Wettbewerber, die Entwicklung der Haushaltslage, die demographische Entwicklung, die Stabilität der Wettbewerbsstruktur, die Kundenanforderungen und -wünsche, die Aktivitäten und Strategien der Wettbewerber, die Änderung rechtlicher Rahmenbedingungen, die Wirtschaftslage, sowie der Arbeitsmarkt.
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