Manchmal könnte man direkt vom Logo einer Firma auf deren Produkte/Dienstleistungen schließen, oder auch darauf, ob die Firma etwas für die Umwelt tut. Aber hier ist vorsicht geboten!
Es scheint gerade immer mehr Firmen zu geben, die auf ein grünes Logo setzen.
So z.B. die GEZ: das neue Logo ist grasgrün – mit einem dunkelgrünem Punkt. Auf den ersten Blick könnte man meinen, es geht hier um einen neuen Anbieter im Biobereich. Die Buchstaben sind nun nicht mehr ganz so eckig, sondern abgerundet. Die GEZ tritt jetzt also als Softie auf. Aber warum wurde ausgerechnet die Farbe grün gewählt? Auf www.designtagebuch.de finden sich altes und neues Logo im Vergleich.
Greenpeace e.V., Bündnis 90/Die Grünen, der Bund Naturschutz in Bayern e.V., sowie die Jugendorganisation Bund Naturschutz setzen ebenfalls auf grün im Logo und im Corporate Design. Da diese Vereine/Verbände auch tatsächlich mit Umweltschutz zu tun haben, hat das grün hier auf jeden Fall seine Berechtigung. Auch der Vebu (Vegetarierbund Deutschland) hat ein grünes Logo. Das grün hier ist allerdings durchaus angebracht, nachdem der Verein tatsächlich etwas für die Umwelt tut oder zumindest tun will. Diese Verbände betreiben also kein Greenwashing.
Die Firma Gravis allerdings, eine deutsche Handelskette von Apple-Computer und Zubehör, die seit neuestem auch ein grünes Logo hat, hat mit Umweltschutz absolut nichts am Hut. Hier könnte man beim neuen Logo also tatsächlich auf den Gedanken kommen, dass die Firma Greenwashing betreibt.
Wenn Sie als Firma oder Verein eine Neugestaltung Ihres Logos anstreben, achten Sie darauf welche Aussage Sie mit Ihrem Logo und der Farbe Ihres Logos kommunizieren. Machen Sie keine Falschaussagen mit den Farben in Ihrem Logo – das führt nur zu verärgerten Kunden!
Es gibt auch ganz „unverdächtige“ Organisationen, jenseits von Öko und Greenwashing, welche aus traditionellen Gründen „grün“ verwenden. Die Palette der Grundfarben ist nuneinmal endlich. So z.B.
http://www.eva-stuttgart.de
http://www.eva-heidenheim.de
Vielleicht ist es auch einfach zu weit gegriffen, gleich von der Farbe auf eine Ausrichtung schließen zu wollen. Dann müssten alle Technikfirmen metallicfarbene Logos haben, Möbelhersteller holzfarben etc.
Kritischer beim Greenwashing ist aus meiner Sicht, wenn „grüne“ Logos einfach imitiert werden, um so eine Verwechslung zu provozieren. Beispielsweise bei Logos aus dem Ernährungsbereich.